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Schweiz verpflichtet Uber zum Anstellen seiner Fahrer

In den letzten Tagen hatte es Uber in der Schweiz nicht gerade leicht. Es kam vermehrt zu negativen Schlagzeilen, welche sich mit den prekären Arbeitsverhältnissen bei Uber Eats beschäftigten. Darüber hinaus sind noch einige Gerichtsfälle offen, welche Uber natürlich zusätzlich belasten. Aber auch fernab von der Schweiz sieht es für den Fahrdienstvermittler aktuell nicht gerade rosig aus. Die Börsenzahlen sinken und in London wurde dem Unternehmen sogar die Lizenz entzogen.

Ein großes Problem von Uber wurde aktuell in Genf behandelt, denn vor Gericht wurde darüber gestritten, ob Uber ein klassisches Taxiunternehmen ist und somit seine Fahrer anstellen muss, statt die Fahrgäste nur zu vermitteln. Im Grunde geht es um die Frage, ob Uber ein Arbeitgeber ist oder nicht. Für die Sozialversicherungsanstalt vom Kanton Zürich sowie die Suva gibt es keinen Zweifel: Uber ist ein Arbeitgeber. Damit ist der Fahrdienst aber gar nicht glücklich und hat bereits angemeldet, Rekurs einzulegen. Steven Salom, der Chef von Uber Frankreich, Österreich und der Schweiz sagte zum jüngsten Urteil: „Uber denkt nicht im Traum daran, die Fahrer anzustellen.“ Doch was ist Ubers Plan, wenn der Rekurs nicht akzeptiert wird? Auch dafür hat Salom eine klare Antwort: „Sollte der Rekurs abgelehnt werden und alle Instanzen sagen, dass wir ein Arbeitgeber sind, dann haben wir keine andere Alternative, als hier nicht mehr zu operieren.“

Eine klare Ansage, was zur Folge hätte, dass Uber nicht mehr in der Schweiz verfügbar ist. Salom betont dabei noch einmal, dass dies durchaus ein Schritt sei, welcher in nähere Betrachtung gezogen wird: „Wir sind eine Plattform, das ist unsere DNA. Wir müssen also klare Grenzen ziehen.“ Doch warum streiten sich gerade alle darum, ob Uber seine Fahrer anstellen soll oder nicht? Das liegt daran, dass die Fahrer in einer grauen Zone agieren. Sie haben eine äußerst niedrige soziale Sicherheit, was schon mehrfach von Experten kritisiert wurde. Jedoch sieht das Salom anders: „Die Nicht-Anstellung muss nichts Schlechtes sein. Fahrer haben dadurch mehr Flexibilität und soziale Sicherheit muss nicht ausgeschlossen werden.“ Ob sich die beiden Parteien doch noch einigen können oder ob die geplante Expansion 2020 von Uber einbricht, zeigt sich schon bald.